Corona und unser Sozialverhalten

Beim ersten Lockdown – ja, es war kein echter oder harter Lockdown, aber nennen wir die Regelungen der Einfachheit halber so – gab es viele Befürchtungen, Probleme, aber auch Hoffnungen. Ich möchte mich hier auf die soziologischen, zwischenmenschlichen Punkte stürzen und nicht auf wirtschaftliche oder politische.

Der Hashtag #Togetherathome sagt eigentlich alles. Clubs wurden geschlossen, Kneipen machten dicht. Die Personenanzahl und der -kreis, mit denen man sich treffen durfte, wurde beschränkt. All das war natürlich ein heftiger Eingriff in unser Sozialleben. Freunde, Bekannte, Verwandte besuchen war z. T. nicht möglich. Zum Teil aber auch aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit und vor allem auf die seiner Lieben zumindest keine gute Idee.

Man hatte also weniger Kontakt zu Menschen. Auch bei der Arbeit fand der direkte Kontakt zu Kollegen je nach Branche und Arbeitsplatz nicht mehr oder zumindest seltener statt.

Die Befürchtungen waren Vereinsamung, mancher mit Depressionen fiel schon vorab oder währenddessen in ein Loch.

Gleichzeitig gab es die Hoffnung, dass die Sehnsucht nach direktem Kontakt einen kleinen „Reset“ in den Köpfen der Menschen durchführt.

Oberflächlichkeiten, die sich über Jahre hinweg eingeschlichen haben, werden unwichtig. Der Wunsch nach direkten sozialen Kontakten und mehr Tiefgründigkeit sollte wieder wichtiger werden.

Weniger Schein als Sein. Weniger Instagram-Selfies und Likes erhaschen, mehr persönlichen Kontakt. Weniger WhatsApp, mehr Gespräche von Angesicht zu Angesicht.

Ja, die sogenannten „sozialen“ Medien haben sich entgegen des ursprünglichen Gedankens zu asozialen Medien entwickelt. Man schreibt lieber stundenlang per WhatsApp, als deutlich kürzer zu telefonieren oder sich sogar zu treffen. Auf Facebook, Instagram und Twitter blökt man lieber kurz etwas ins Internet, anstatt in normalem Ton zu diskutieren oder sogar zu streiten.

Der Ton macht die Musik. Der Ton kann aber beim Lesen nur interpretiert werden. Fehlt ein Smiley, wird das leicht als Affront wahrgenommen.

Wer nur schreibt, verliert die direkte Bindung zum Dialogpartner. Man sieht und fühlt die Reaktion nicht. Und stattdessen interpretiert man etwas ins geschriebene Wort. Meist liegt man damit daneben.

Und dann wurden Kontakte dank Corona auch noch reglementiert. Sprich, alles wurde in dieser Hinsicht noch schlimmer.

Und dennoch keimte die Hoffnung auf, dass sich dadurch eine Gegenbewegung in Gang setzen würde. Die sozialen Medien haben die direkten Kontakte – für viele unmerklich – geschwächt. Das Verbot der direkten Kontakte ging noch einen Schritt weiter.

Und gerade durch das Verbot hofften viele, dass man sich zurückbesinnt. Dass man wieder mehr direkte Kontakte sucht, wenn es wieder erlaubt ist. Dass die Menschen wieder mehr auf einander zugehen.
Dass man sich freut, endlich wieder jemanden treffen zu können.
Dass man sich auf Kollegen freut, die man dank Homeoffice lange nicht mehr gesehen hat.
Und, dass man versucht, gerade in der schlimmen Phase noch mehr mit seinen Mitmenschen in Kontakt bleibt.

Bei manchen hat das funktioniert.

Manche haben die Video-Telefonie für sich entdeckt. Nicht nur dienstlich, sondern auch privat. Großeltern, die ihre Enkel somit wenigstens über ein Handy- oder Tablet-Display sehen können.

Leider gibt es aber auch viele, die sich in der unsozialeren Zeit durch das Verbot noch weiter nach unten entwickelt haben. Das was sie mit den (a)sozialen Medien begannen, haben sie während des Lockdowns verstärkt.

Aus den Augen, aus dem Sinn. Wen ich nicht mehr so oft sehen kann, den rufe ich jetzt auch nicht an oder freue mich auf ein Treffen, wenn wieder alles gelockert wird. Manche meldeten sich gar nicht mehr.

Letztendlich lässt sich aber auch das nicht pauschalisieren. Manche Freundschaften sind ganz normal erhalten geblieben. Manche Freundschaften wurden intensiver, tiefer. Manch Bekannter ist ein einfacher Bekannter geblieben.

Aber manche Freunde haben nicht mal mehr den Status eines Bekannten. Woran das liegt, weiß ich nicht.
Ist es Faulheit?
War einem die Freundschaft nicht so viel wert, dass man gerade jetzt versucht, sie aufrecht zu erhalten?
War die Freundschaft jemals etwas wert, wenn man sich in einer solch schwierigen Phase so verhält?

Da ich beiderlei Erfahrungen machte oder machen musste, sehe ich das so: Es hat sich gezeigt, wer wirklich wert auf den anderen Menschen legt.
Und ja, da muss ich mich auch an meine eigene Nase fassen. Bei manchen hat sich aber ganz klar gezeigt, dass man selbst nie wertvoll genug für den anderen war und somit sollte es der andere für einen selbst auch nicht mehr sein.

Beim ersten Lockdown wurde dann das Wetter besser. Man konnte wieder mit entsprechendem Abstand das Haus verlassen. Es kamen Lockerungen. Somit konnte wieder ein zumindest nur noch leicht beschränktes Sozialleben stattfinden.
Der zweite Lockdown kommt kurz vor der dunklen Jahreszeit. Die Jahreszeit, die viele sowieso schon als bedrückend empfinden. Man kann nicht mehr raus, man darf sich aber auch nur mit einer bestimmten Personenzahl zuhause treffen und dann auch nicht mit jedem, auf den man Lust hat.

Was wird also passieren?

Entweder die erhoffte Gegenbewegung findet endlich statt und Menschen kümmern sich verstärkt um ihre sozialen Kontakte – natürlich regelkonform!
Oder die soziale Abwärtsspirale erreicht einen neuen Höhepunkt.
Die nächste Runde im „Aussieben falscher Freunde“.
Eine Prognose fällt mir schwer.
Persönlich hoffe ich natürlich, dass das Umdenken kommt. Mehr Tiefe, weniger Oberflächlichkeit. Wenige, aber intensivere Kontakte.
Und natürlich hoffe ich auch ein bisschen, dass es wieder mehr Menschen gibt, die Freude an meinen Wohnzimmerkonzerten haben. Verständlicherweise sitzen Dienstagabends weniger Menschen vor Youtube oder Instagram, wenn sie rausgehen und das Leben draußen und/oder mit anderen Menschen genießen können.
Wen es interessiert: https://www.youtube.com/user/Bogysmusic

Und wen es nicht interessiert, der darf sich dennoch ein paar Gedanken über zwischenmenschliche Kontakte machen. Ich gebe die Hoffnung jedenfalls nicht auf!

Superkräfte

Mal ein anderes, utopisches und dennoch latent philosophisches Thema.
Viele von uns sind mit Comics über Superman, Spider-Man & Co. aufgewachsen. Und viele von uns wünschten sich, besondere Fähigkeiten, ja Superkräfte, zu besitzen.
Da es so viele verschiedene Superheldinnen und -helden gibt, konzentriere ich mich hauptsächlich auf die X-Men. Sie haben meist nur ein oder zwei übermenschliche Fähigkeiten und nicht gleich so viele wie Superman.

Die Frage ist, welche Superkraft würden wir wählen, wenn wir genau eine haben dürften.

Wie wär’s mit Telepathie wie Professor X – Charles Xavier?
Gedanken lesen, wissen was der andere denkt, wie er tickt. Auf alles was der andere in der nächsten Sekunde sagen oder tun wird, reagieren können. Sich dem anderen situativ anpassen können, so dass man einen direkten Vorteil daraus ziehen kann. Oder sogar die Gedanken und Handlungen des anderen lenken. So muss man nicht mehr reagieren, sondern lässt den anderen denken und handeln, wie man will.

Oder Jean Grey, die neben der Telepathie auch Telekinese beherrscht und so Gegenstände bewegen und verformen kann. Ein Segen für besonders faule Menschen.

Iceman. Immer ein kühles Getränk und im Zuge der Klimaerwärmung hat er vielleicht weitere Vorteile.

Mystique, die sich in jeden Menschen verwandeln kann. In der Spionage sehr hilfreich. Aber im Alltag? Naja, man könnte bei wichtigen Entscheidungen einen der Entscheider kopieren und so für sich oder andere für Vorteile sorgen.

Magneto. Er kann magnetische Metalle bewegen. Eine spezialisierte Form der Telekinese. Alltagstauglichkeit? Wenn jemand bescheuert parkt, könnte man das Auto bei Seite schieben.

Colossus. Ehrlich gesagt war das mein Held als Kind. Er konnte sich in Stahl verwandeln, wurde somit unverwundbar und hatte extreme Kräfte. Aber im Alltag ist das wohl auch eher nichts, was man öfter brauchen könnte. Als Kind fand ich es allerdings großartig.

Wolverine ist hauptsächlich durch seine Stahlkrallen bekannt. Seine besondere Stärke ist aber die Selbstheilung. Verletzungen tun ihm zwar weh, aber alles heilt wieder.

Invisible Woman (Die fantastischen Vier) kann sich unsichtbar machen. Ähnlich wie bei Mystique toll für Spionage-Tätigkeiten. Im Alltag auch eine Möglichkeit, um Gespräche zu belauschen. Und ja, ein Eldorado für Spanner.

Es gibt noch so viele andere Superhelden mit unterschiedlichen Superkräften. Flash, Quicksilver, Hulk, Beast, Storm, etc.

Also welche Superkraft hättest Du gerne?

Ich entscheide mich für Professor Xavier. In einer immer oberflächlicher werdenden Gesellschaft ist diese besondere Form der gedanklichen Tiefe sehr hilfreich. Man könnte Menschen von ihrer oberflächlichen Sicht und ihren Zwängen befreien. Man könnte ihnen ihre Ängste und Vorbehalte nehmen. Man könnte ein harmonisches und glückliches Umfeld für sie und für sich selbst schaffen.

Oder ich nehme Wolverine. Aber nur, wenn die Selbstheilung auch für seelische Verletzungen funktioniert.

Mein Strand

Stell Dir vor, Du gehst zum Strand.
Du siehst den Strand und er macht einen tollen Eindruck. Dann beginnst Du am Strand spazieren zu gehen. Du gehst barfuß und merkst, dass der Sand schön weich ist und sich toll anfühlt und gehst weiter. Dann findest Du eine schöne Muschel. Du bleibst stehen, freust Dich darüber und gehst gemütlich weiter. Dir fällt die Seeluft auf. Du nimmst einen tiefen Atemzug und genießt auch das.

Du gehst weiter. Der Sand ist nicht nur weich, sondern auch angenehm warm. Du setzt Dich, genießt den Blick und den warmen und weichen Sand. Eine kleine Welle bedeckt Deine Füße und Du spürst das Meer. Es fühlt sich toll an, wie das warme Wasser Deine Haut umspielt. Du genießt den Moment, stehst dann wieder auf und gehst weiter. Dann findest Du einen Schlüssel. Einen Hausschlüssel. Hm, Du nimmst ihn mit und gehst weiter. In weiter Entfernung siehst Du ein Haus. Vielleicht passt der Schlüssel ja. Vielleicht ist das Haus ja genauso wie Du Dir immer ein Haus gewünscht hast. Der Weg scheint weit zu sein, aber Du hast ja keine Eile und gehst weiter. Die Sonne scheint, unter Dir der Sand, neben Dir das Meer. Du musst nicht hetzen, Du gehst gemütlich weiter und genießt jeden Schritt.

Dann kommst Du zufällig an einem kleinen Strandimbiss vorbei. Sieht gemütlich aus, Du isst eine Kleinigkeit. Es schmeckt wahnsinnig gut. So lecker hast Du noch nie zuvor gegessen. Der Mann hinter der Theke sagt aber, dass das nichts besonderes sei. Er habe schon immer so gekocht. Ohne irgendwelche besonderen Gewürze, sondern mit einfachen Zutaten. Aber er hat die perfekte Mischung gefunden. Den Imbiss merkst Du Dir, denn hier willst Du immer wieder essen.

Und Du gehst weiter. Du genießt weiterhin den weichen Sand unter Deinen Füßen, das Meeresrauschen hört sich wundervoll an. Und Du gehst und gehst. Jeder Schritt fühlt sich toll an. Wenn Du Lust hast, setzt Du Dich einfach wieder hin und genießt den Moment. Den Schlüssel vergisst Du dabei ganz, weil das Hier und Jetzt so wunderschön ist.

Dann stehst Du auf und gehst wieder ein Stück. Irgendwo am Horizont siehst Du das Haus. Je näher Du kommst, desto toller sieht es aus. Aber Du weißt nicht, ob der Schlüssel passt. Das wäre auch ein so großer Zufall. Du kannst nicht ganz daran glauben, schließlich hast Du bisher kein besonderes Glück gehabt und nur Trostpreise gewonnen. Und jetzt gleich ein ganzes Haus? Mal abwarten. Natürlich wachsen die Neugier und die Hoffnung, dass der Schlüssel passt. So ein Glück hattest Du noch nie in Deinem Leben. Und Du weißt, dass es Dich sehr traurig machen würde, weil Du noch nie so etwas gewonnen hast. Aber wenn Du nicht bis zum Haus läufst und probierst, ob der Schlüssel passt, wirst Du es nie erfahren.

Doch der Strand ist toll und Du hetzt nicht. Das wäre zu schade. Lieber langsam gehen und jeden Schritt genießen. Jeden einzelnen Schritt. Manchmal machst Du die Augen zu, riechst das Meer und spürst das Wasser. So etwas durftest Du lange nicht mehr genießen und freust Dich umso mehr, kostest jeden Moment aus.

Und jetzt stell Dir folgendes vor:
Nicht DU gehst am Strand und siehst das Haus vor Dir.

Du BIST der Strand!

Du bist der warme, weiche Sand, Du bist das Meer, das einem sanft entgegenkommt, Du bist die Luft, die so wunderbar riecht, Du bist die Sonne die strahlt und wärmt. Du bist auch die Muschel, die man anfangs gefunden hat und sich darüber freute. Du bist der Strandimbiss, der so lecker schmeckte. Du bist all das Wundervolle, was man hier erleben darf.

Und ich bin der Spaziergänger. Ich bin derjenige, der das alles genießen darf. Ich bin derjenige, der das Glück hatte, diesen Strand, das Meer, die Sonne und all das entdecken zu dürfen. Der für all das unendlich dankbar ist. Derjenige, der jeden Schritt genossen hat. Ohne Hintergedanken. Ohne irgendetwas Negatives. Ich bin derjenige, der noch nie so eine Kombination aus allem was er mag erleben durfte. Aber ich bin mir dessen zum Glück bewusst und genieße es umso mehr.

Das Haus hätte mein Zuhause werden können. Ich weiß nicht, ob der Schlüssel passt, ob ich überhaupt reinkomme. Ich weiß auch nicht, ob mir das Haus in allen Bereichen gefällt. Aber das kann ich ja nicht wissen, wenn ich noch nicht drinnen war. Aber so wie ich mir das Haus vorstelle, muss es wundervoll sein. Außerdem gehört zum Wohlfühlen nicht viel. „Zuhause ist da wo mein Herz wohnt“. Vielleicht wäre es in das Haus am Strand eingezogen.

Du glaubst mir nicht oder kannst es nicht glauben, dass ich Dich so sehe. Aber es ist einfach so. Manche wollen am Strand noch irgendwelche Partys oder Beach Volleyball oder noch ein paar tolle Bars und Restaurants, einen Bootsverleih, eine Möglichkeit zum Wasserski fahren und und und.
Ich nicht. Ich brauche den ganzen Schnickschnack nicht. Ich liebe diesen einfachen reinen Strand mehr als unwichtiges Zeug, das mich nur von diesem perfekten Strand ablenken würde.
Du glaubst, ich brauche einen Liegestuhl, einen Schirm und einen Cocktail. Ich kann Dir ganz sicher sagen, dass ich das alles nicht brauche. Ich liebe den Strand so wie er ist. Und trotzdem kannst oder willst Du das nicht verstehen. Das macht mich traurig. Weil Du nicht weißt was mir das alles bedeutet. Nämlich mehr als alles andere.

Und jetzt hast Du mir den Schlüssel weggenommen, weil Du mich davor bewahren willst, dass der Schlüssel vielleicht nicht passen und ich dann enttäuscht sein könnte. Ohne den Schlüssel habe ich aber nicht die Chance zu sehen, ob mir das Haus gefällt.
Und viel schlimmer, Du nimmst Dir selbst diese Chance.
Du weißt nicht, ob ich vielleicht der optimale Strandbewohner geworden wäre. Vielleicht wäre ich der Mensch gewesen, den der Strand und das Haus brauchen. Der sich um beides kümmert, weil er es so liebt wie es ist. Der jeden Morgen aufsteht und glücklich ist, weil er an so einem wundervollen Ort sein darf und nichts weiter als das braucht, um glücklich zu sein.

Und jetzt denk Dir bitte nicht wieder aus, was denn nicht so toll an Dir wäre oder was mich stören könnte. Es gibt einfach nichts. Du bist wundervoll. Einfach alles an Dir.

Denn Du bist mein Strand, mein Meer und meine Sonne.

Neid

Laut Wikipedia bezeichnet Neid „den Wunsch der neidenden Person, selbst über mindestens als gleichwertig empfundene Güter (materieller oder nichtmaterieller Art) wie die beneidete Person zu verfügen.“
Das ist der sogenannte konstruktive Neid.

In der heutigen Gesellschaft trifft man aber hauptsächlich auf den destruktiven Neid. Auch Missgunst genannt. Der Neider wünscht, dass die beneidete Person die Güter verliert oder dass die Person einen anderen Schaden davonträgt.

Wenn wir also von Neid sprechen, ist meistens der destruktive Neid gemeint. Aber dieser ist – von der negativen Absicht mal ganz abgesehen – auch noch sehr dumm.

Mal angenommen, jemand hat ein tolles Auto, das man auch gern hätte. Wenn man jetzt sauer auf den Inhaber des Wagens ist, weil man diesen nicht selbst besitzt, sollte man sich überlegen, wie derjenige an den fahrbaren Untersatz kam. Hat er einen besser bezahlten Job als man selbst und kann sich das Auto somit eher leisten? Dann hat er ja dafür gearbeitet. Ist man jetzt wütend auf den anderen, weil er dafür gearbeitet hat? Hat er das Auto gewonnen, ist man dann auf dessen Losglück sauer? Hat er vielleicht lange gespart und sonstige Ausgaben reduziert, ist man dann auf dessen Ehrgeiz und Durchhaltevermögen böse? Alles sehr albern.

Ein anderer hat eine tolle Freundin oder einen tollen Freund, die / den man selbst gern hätte. Man ist neidisch – also sauer – auf denjenigen. Wie kam er aber an diese Beziehung? Vielleicht hatte er einfach nur Glück? Zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Das richtige gesagt? Oder vielleicht wurde er ja auserwählt und musste somit nichts beitragen. Ist man dann auf „Glück“ sauer? Oder die Frau, die sich seiner erbarmt hat? Auf den Auserwählten wütend zu sein, ist aber albern. Er kann ja nicht so richtig was dafür.

Oder ein Kollege verdient mehr als der andere. Warum ist man dann auf den besser verdienenden Kollegen neidisch im destruktiven Sinne? Hat der Kollege sein Gehalt selbst bestimmen können? Schön wär’s. Aber das geht nur als Bundestagsabgeordneter. Auf wen man dann sauer sein kann, ist der Chef, der dem einen mehr zahlt als dem anderen. Schließlich traf der Boss die Geld-Entscheidung und nicht der Beneidete. Aber vielleicht hat der Chef sogar Gründe, warum der eine Mitarbeiter mehr wert zu sein scheint als der andere. Auf jeden Fall ist der Hass auf den Beneideten Quatsch. Denn er kann ja nichts dafür.

Neid ist somit dumm. Jedenfalls wenn er so ausgelebt oder empfunden wird wie in den meisten Fällen. Denn das negative Gefühl trifft den falschen. Der Beneidete kann in den meisten Fällen nicht einmal etwas dafür.

Wäre ich religiös, würde ich jetzt noch mit Neid als Todsünde kommen. Aber ich bin nicht religiös. Ich habe eher einen philosophischen Blick darauf.

Wer sich also mit anderen vergleicht, sich schlechter gestellt fühlt und den destruktiven Neid für jemanden empfindet, sollte sich vielleicht mal ein paar Gedanken machen.
Ansonsten verhält er sich dumm.
Und wie Forrest Gump schon sagte: „Dumm ist der, der Dummes tut.“
Seid nicht dumm.
Seid nicht neidisch.

Gute Fotos sind Musik für die Augen

In Zeiten von Youtube, Handyvideos, Snapchat und Co. habe ich mich gefragt, was mich an Fotografie überhaupt so fasziniert.
Vielleicht stößt mich bildlicher Quatsch auch immer mehr ab, so dass ich Qualität mehr zu schätzen weiß. Damit will ich keinesfalls sagen, dass ich ein genialer Fotograf bin, ich lerne bei jedem Shooting dazu. Aber ich will auch lernen und mich verbessern.

Ich fotografiere gern. Sehr gern. Ich genieße dabei die verschiedenen Stadien bis zum fertigen Bild. Die Planung und Vorbesprechung mit dem Model, das Shooting selbst mit allen Gegebenheiten und spontanen Ideen und danach die Ruhe am Rechner bei der Auswahl und der Bearbeitung. Ist das Model mit den Ergebnissen zufrieden, bin ich glücklich.

Warum Fotos und nicht Videos? Ein Video lässt wenig Spielraum für die eigene Fantasie. Ein Foto lässt Freiraum für Interpretation. Was dachte das Model gerade? Was könnte dieser Blick bedeuten? Über was freut sich das Model oder warum ist es so ernst oder traurig? Was ist da gerade passiert?
Was mich aber am meisten fasziniert, ist der Stillstand des Moments. In einer so schnelllebigen Zeit und mit dieser Reizüberflutung durch die ganzen verschiedenen (sozialen) Medien und Apps, die wir auf unseren Smartphones nutzen, fehlt einem oft etwas Ruhe. Ein Moment zum Innehalten, einfach ein bisschen runterkommen.

Mit Musik kann man sich in eine eigene Welt flüchten. Viele schotten sich mit Kopfhörern in der Öffentlichkeit von ihrer Umgebung ab. Eine Flucht aus dem hektischen Alltag.
So geht es mir auch mit einem Foto. Ein Moment wird für die Ewigkeit festgehalten. Man kann zur Ruhe kommen und sich nur auf eines fokussieren.

Deswegen sage ich: Gute Fotos sind Musik für die Augen.
Gut, der Titel ist Quatsch. Es ist nur ein kleiner Insider, beschreibt aber mit einem Augenzwinkern ungefähr was ich meine. Was Musik für die Ohren ist, sind Fotos für die Augen.

Mit nur einem Bild kann man sich so vielen Dingen bewusst werden. Ein lächelndes Hochzeitspaar zeigt das Glück, das beide empfinden und das jeder selbst empfinden will. Das Foto eines traurigen Obdachlosen erinnert einen an unsere gesellschaftlichen Probleme. Das Foto eines lachenden alten Mannes, der kaum Zähne hat und in einer armen Gegend lebt, zeigt uns, dass man auch einfach fröhlich sein kann und keine Statussymbole dazu braucht. Das Bild eines weinenden Kindes im Krieg zeigt uns die grenzenlose Grausamkeit, Dummheit und Gier der Menschen.

Videos finde ich deswegen nicht schlechter.
Ja, ich rege mich über Hochkant-Videos auf. Alle Bildschirme sind im Breitbildformat. Hinzu kommt, dass man vieles aus der Umgebung dadurch einfach weglässt. Das was rechts oder links vom gefilmten Motiv ist, könnte wichtig sein oder einfach nur schöner für das gesamte Video. Ja, es gibt auch Ausnahmen, aber die sind eher selten. Kriegt man das in die Köpfe der Handy-Filmer rein? Eher nicht. Reagiert vielleicht mal ein Handyhersteller, in dem er den Sensor im Handy einfach um 90 Grad dreht, so dass man das Handy immer noch hochkant halten kann, aber das Video in 16:9 aufgezeichnet wird? Auch eher unwahrscheinlich.
Videos haben ganz andere Vorteile. Man hat Bild und Ton als Informationsquelle. Filme sind unterhaltend oder manchmal lehrreich. Sie fangen einen größeren Teil der Situation ein, grenzen Interpretationen weitestgehend aus. Doch auch hier sieht und hört man nicht alles.

Die Frage, ob Videos oder Fotos besser sind, stellt sich meiner Meinung nach nicht. Es sind zwei unterschiedliche Medien. Die einzige Parallele, die ich sehe, ist, dass man auch Videos verlangsamt, um bestimmte Momente stärker wirken zu lassen. Verlangsamen, Zeitlupe, fast wie ein Foto.

Fotos haben für mich aber einfach einen anderen Stellenwert. Gute Fotos halten den Moment fest, gute Fotos halten die Zeit an, gute Fotos geben dem Betrachter die Möglichkeit, seinen Gedanken freien Lauf zu gewähren. Gute Fotos sind Emotion. Gute Fotos sind Innehalten.

Gute Fotos sind Musik für die Augen.

PS: Dieser Artikel dient nicht dazu, Klicks auf meinen Fotoseiten zu generieren. Auf „Social-Media-Fame“ bin ich nicht aus. Wer sich aber dennoch ein paar Bilder anschauen will, so findet er hier ein paar Beispiele (O.K. auf Instagram ist auch Schnickschnack drauf):
https://500px.com/ibogy
https://www.instagram.com/sir_bogy/

Wehrlos

Es gibt Zeiten, die scheinen ausweglos. Manchmal ist es ein riesiges Problem, bei dem man nicht weiter weiß, manchmal ist es die Anzahl der Probleme, die einen schier erdrückt.

In den meisten Fällen helfen mir zum Glück meine eigene Erfahrung, sehr gute Freunde und natürlich die Familie. Manchmal sind es konkrete Tipps, manchmal ist es einfach das Gefühl des Rückhalts.

Und wenn das alles noch nicht reicht, kommen auch noch Freunde mit Problemen an. Dann verdränge ich alles, was ich an der Backe habe und versuche, zu helfen. Ein „ich hab genug um die Ohren“ gab es bei mir nie. Aber ich finde, genau das zeichnet eine Freundschaft aus.
Oft hilft einfach die Sicht von außen auf ein Problem oder eben der o. g. Rückhalt.

Das alles lässt sich aber relativ einfach bewältigen. Man muss den Kopf frei kriegen oder ein freier Kopf hilft von außen mit einer Idee. Egal, ob Finanzen, Arbeit, Wohnung, da gibt es fast immer irgendeine Lösung.

Und dann, wenn man für sich selbst eine klare Linie gefunden und allen Freunden einen Weg aufgezeigt hat, ja dann kommt ein Ereignis, das man nicht eingeplant hat und nicht beeinflussen kann. Es geht um Emotionen. Der Versuch, Emotionen zu steuern ist in etwa so, als versuche man die Mondphasen zu ändern.
Es geht – wer hätte das gedacht – um eine Frau.

Vor ein paar Monaten kennen gelernt, gleich sympathisch, verstanden wir uns von Anfang an gut. Unser Humor ist ähnlich, unsere Gespräche gehen von ernsthaft bis zu völlig albernem und verrücktem Nonsens. Top!

Ihr attraktives Äußeres fiel mir natürlich auch auf, aber mehr war dann auch nicht dabei.

In der letzten Zeit bemerke ich aber, dass ich immer mehr auf kleine Details bei ihr achte. Bemüht bin, dass es ihr gut geht, versuche, zu helfen und einfach ihre Nähe genieße.
In den unmöglichsten Situationen denke ich an sie, ich sauge jeden Blick und jedes Gespräch förmlich auf. Ein nettes Wort, so unbedeutend es sein mag, ist Balsam für meine Seele. Ich liebe ihr Lachen, ihre Augen, ihr Haar, ihren anmutigen Gang. Wenn sie abwesend in die Gegend starrt, würde ich sie am liebsten in den Arm nehmen und mit ihr einfach irgendwohin flüchten. Ins Grüne, an einen Strand, nur sie, ich, Ruhe und Entspannung.

Dabei fühle ich mich wie ein 14-Jähriger. Hilflos und wehrlos ob meiner Emotionen. Mein Verstand sagt „das passt nicht, komm mal klar, Junge!“.
Aber was interessiert das Herz schon die Meinung des Hirns.

Und so ertappe ich mich dabei, wie ich sie manchmal einfach anstarre. Ohne zu wissen, ob sie etwas Ähnliches oder überhaupt etwas mehr für mich empfindet. Ich deute jede Kleinigkeit und mache mich damit nur noch verrückter.
Was und wie schreibt sie mir Nachrichten? Sieht sie mich an, wenn sie sich von einer Gruppe verabschiedet? Wie verhalte ich mich richtig? Hat sie schon etwas bemerkt? Wenn ja, ist es ihr unangenehm? Oder wartet sie, bis ich Idiot endlich mal einen Schritt wage? Haben andere in unserem Kreis schon etwas bemerkt?

Ich bin wieder 14. Meine Emotionen kann ich nicht steuern, bin wehrlos ob meiner Emotionen. Damals hab ich dann vielleicht mal eine Mathearbeit verhauen, weil mein Herz meinen Verstand zu sehr beschäftigte. Heute muss ich umschalten und mich auf andere Aufgaben konzentrieren. Aber es gibt immer mal wieder eine Gelegenheit, um abzuschweifen. Und dann denke ich wieder an sie.

Und bin wieder wehrlos.

Facebook – ein Paradies für Stalker

Facebook – ein Paradies für Stalker

Ich habe bei meiner Suche (Feigheit wird bestraft – Ein unfreiwilliges Social Media Experiment) nach der Herzdame leider etwas feststellen müssen. Viele geben zu viele Informationen über sich auf ihren Profilen preis. Und das ist gefährlich! Vor allem für Frauen!

Meine Suche fing ja nur mit wenigen sehr vagen Infos an. Ich kannte weder ihren Namen, noch habe ich mir das Kennzeichen ihres Autos gemerkt, keine Telefonnummer nichts. Ich hatte Ort und Event, ein Piercing und ein Tattoo.

Über die Event-Seite auf Facebook habe ich verschiedene Teilnehmer angeschrieben, eine Suche auf einer Spotted-Seite gepostet, diese Suche weitergeleitet. Letztendlich habe ich sie über die Teilnehmerliste gefunden. Leider vergeben, somit war die Suche ohne positives Ergebnis.

Im Nachhinein wurde mir aber bewusst, dass mir wildfremde Menschen bei meiner Suche geholfen haben und dass die Dame sehr viel auf ihrem Profil preisgab. Über ihren Facebook-Namen wusste ich das Geburtsjahr, sie hatte ihren Arbeitgeber angegeben. Über den einen oder anderen Freund kannte ich zumindest die Region, in der sie wohnte (habe aber nicht näher nachgeschaut, da dies für mich irrelevant war).

Meine Intention war, die Dame zu finden und kennenzulernen. Wie gesagt, leider ist sie vergeben. Ich entschuldigte mich für den Aufwand, den ich über die sozialen Netzwerke bei der Suche nach ihr betrieb und wünschte alles Gute.
Aber leider handeln nicht alle Menschen so. Und gerade Frauen sollten meiner Meinung nach vorsichtiger mit ihren Angaben auf Facebook sein.
Nicht jeder Mann führt nur Gutes im Schilde, wie ich es tat. Leider gibt es Geschlechtsgenossen, die Frauen als Freiwild betrachten, die sie verfolgen und nur Schlechtes im Sinn haben.

Bevor jetzt jemand dem Genderwahn verfällt und meint: „Auch Männer werden gestalkt!“
Ja, auch Männer werden gestalkt. Aber deutlich weniger oder zumindest besteht bei Männern seltener die Gefahr für Leib und Leben.
Leider bekomme ich berufsbedingt sehr viel mit, was Gewalt und sexuelle Übergriffe auf Frauen angeht.

Warum kam keiner bei mir auf die Idee, dass ich vielleicht ein krankes Arschloch sein könnte? Die Menschen waren zu gutgläubig! Ich habe nett und höflich formuliert, meine Suchanzeige fanden einige süß. Aber keiner kannte mich persönlich. Auch Vergewaltiger und Mörder können nett schreiben. Das weiß man nie, wenn man nur liest.

Deswegen empfehle ich Frauen: Gebt auf Facebook nie Euren Wohnort an, keinen Arbeitgeber, keine Handynummer, keine E-Mail-Adresse, verbergt Eure Freundesliste, gebt Fotos nur für Freunde frei und nicht für alle, macht Euer Profil so richtig dicht. Achtet auch auf Euren Facebook-Namen. Manche geben „vorname.nachname.geburtsjahr“ an. Lasst Eure Schule weg. All das sind Möglichkeiten, mehr über Euch zu erfahren und das geht schließlich nicht jeden etwas an. Nur weil Facebook Euch oft dazu auffordert, mehr von Euch im Profil anzugeben, sie brauchen es für ihre Werbung. Damit verdienen sie Geld. Wenn Ihr Eure Daten gar nicht erst angebt, macht Ihr es Stalkern umso schwerer.

Ich will damit niemandem Angst machen. Auch keine Paranoia verbreiten. Und ja, es wurde schon oft davor gewarnt, nicht alles von sich in sozialen Medien preiszugeben.
Aber ich habe jetzt selbst erlebt, wie einfach es sein kann, jemanden zu finden.

Ich weiß aber, wie man sich Frauen und anderen Menschen gegenüber verhält. Aber eben nicht jeder und dann kann es gefährlich werden.

Feigheit wird bestraft – Ein unfreiwilliges Social Media Experiment

Am Anfang stand meine eigene Dummheit oder Feigheit oder beides.
Ich war mit zwei Freunden auf einem fantastischen Konzert von Monster Truck in der Rockfabrik Ludwigsburg. Und dann war da noch diese Frau…
Ich könnte jetzt natürlich sagen: „Hey, ich war mit zwei Freunden da und außerdem hab ich richtig tolle Musik genossen, da grabe ich nicht noch nebenher eine Frau an.“ Aber die Ausrede hört man schon bei „hey“ heraus…

Kurzfassung meiner Suche:
Wir (meine beiden Freunde und ich) holen Getränke an der Bar, sie lächelt mich von der gegenüberliegenden Seite des Raumes an.
Wir (die Dame und ich) stehen den ganzen Abend nebeneinander – das hat sich tatsächlich rein zufällig so ergeben, da ich meinen Freunden hinterher lief und sie in die freie Ecke neben der Dame gingen!
Wir (wieder die Freunde und ich) stehen nach dem Konzert auf dem Parkplatz, die Dame geht mit ihren Freunden zum Auto und lächelt mich wieder an.
Jedenfalls lächelte sie mich zweimal an, wenn mich meine Wahrnehmung nicht getäuscht hat. Was aber auch nichts Neues wäre…

Schon auf der Rückfahrt hab ich mich über die verpasste Chance geärgert!
Ich hatte keinen Namen, keine Telefonnummer und zu dumm, mir das Kennzeichen zu merken, war ich auch noch.
Meine Hoffnung waren dann die sozialen Medien. Immerhin habe ich bei Facebook etwas über 400 Freunde / Kontakte und bei Twitter sind es ca. 560 Follower.
Ich postete eine Suche und leitete diesen Link weiter, teilte ihn auf verschiedenen Facebook-Seiten, nervte Freunde und Bekannte per WhatsApp, schaute mir Profile auf der Veranstaltungsseite bei Facebook an, schrieb den einen oder anderen Teilnehmer an, habe einige Fotogalerien durchforstet, fragte bei der Location nach, habe sogar der Band eine Nachricht geschickt.
Letztendlich habe ich so ziemlich alles versucht. Außer einer Anfrage bei der NSA. „Hey, hier ist… klar, Ihr wisst wer hier ist. Ich suche… ja, auch das wisst Ihr schon. Könnt Ihr mir helfen?“

Hätte ich nur einen Funken der Energie, die ich im Nachhinein in die Suche steckte, an dem Abend gegen meine Feigheit aufgebracht… hätte…

Aus einer Personensuche wurde somit mehr oder weniger ein Social Media Experiment. Jedenfalls gab es eine Erkenntnis über den Erfolg für Suchanfragen über Facebook, Twitter & Co.
Katzenvideos werden geteilt, Spruchbilder mit „Wenn Du auch… dann teile…“ ebenfalls. Über Sinn oder Unsinn solcher Aktionen oder ob sie überhaupt lustig und unterhaltend sind, machen sich die wenigsten Nutzer Gedanken. Aber was ist, wenn man mal ein Anliegen hat, das einem persönlich wichtig ist? Helfen einem das Gros der Facebook-Kontakte oder Follower?
Mein Test ergab: Nein.
Ein Grund kann natürlich sein, dass Kontakte oder Follower ein bestimmtes Schema bei meinen Postings und Tweets gewohnt sind. Solch eine Anfrage schlägt da aus der Reihe. Und stößt somit vermutlich auf Desinteresse oder Verwunderung, die dazu führt, dass die Leute einfach weiter scrollen.

Letztendlich hat sich gezeigt, dass die Menge an Kontakten und Follower leider nichts brachten. Ja, einige haben meine Suche geteilt und mitgeholfen. Einige haben meine Suche per WhatsApp weitergeleitet.
Dank der Theorie, dass man jeden Menschen auf der Welt um ein paar Ecken kennt, hatte ich mir aber mehr erhofft. Die Suche blieb erfolglos.
Was bleibt, ist die Ungewissheit.
Habe ich eine Chance verpasst?
Oder habe ich mir nur einen Korb erspart?
Die mögliche Ablehnung ist allerdings genau das, was die Feigheit verursacht.

Ich war feige und dumm. Meinen Fehler im Nachhinein auszumerzen gelang mir nicht.
Werde ich mich beim nächsten Mal mutiger verhalten?
Vielleicht. Wenn ich mich daran erinnern kann, wie sehr ich mich bei diesem Mal geärgert habe. Vermutlich werde ich aber in solchen Situationen wieder versagen.
Wie schon so oft.

Damenwahl

Wie und warum wählen Damen einen Mann aus oder warum lassen sie den anderen links liegen?

Nach vielen Gesprächen mit Männlein und Weiblein in Bezug auf die holde Damenwelt ergaben sich einige ernüchternde Ergebnisse. Befragt wurden Singles und Paare beiderlei Geschlechts und auch die Medien wurden dafür beobachtet. Somit sollte sich ein recht aussagekräftiges Resümee ergeben.
Natürlich werden viele Frauen gleich sagen: „Stimmt nicht!“
Dies mag auf Einzelfälle zutreffen.
Auch „Ihr habt doch nur oberflächliche Tussies befragt!“ kann ich ausschließen. Vom stillen Mauerblümchen über das Partygirl bis hin zu eher „kumpelhaften“ Damen flossen sämtliche Aussagen, Ansichten und Erfahrungen ein.

Beobachtet wurde eine gewisse Gleichschaltung der Damen. Entgegen der gewünschten Attribute des Mannes waren die tatsächlichen Auswahlkriterien recht einfach.

Die Wünsche, die man fast immer vernimmt sind:
„Das Aussehen ist mir egal / er muss keinen Waschbrettbauch haben“
„Er muss Humor haben / witzig sein / mich zu lachen bringen“
„Er muss intelligent sein“
„Status / Job / Finanzen sind mir egal“
„Er muss Charakter haben“
„Er muss nett sein“
„Er muss Manieren haben / er muss wissen wie man eine Dame behandelt“
„Auf gar keinen Fall so ein Macho“

Also scheinen die inneren Werte wichtiger als das Aussehen oder das dicke Auto zu sein.
Aber nur scheinbar…

Tatsächlich war für die Kontaktaufnahme und das erste Interesse etwas ganz anderes wichtig. Es ist der Macho, auf den die Damen in den meisten Fällen abfahren.
Verwegen, hart, gefährlich wirkend. Ein Typ wie Jason Statham, Aurelio aus dem Dschungelcamp 2015 oder Bruce Willis.

Das tatsächliche Selbstbewusstsein ist völlig egal. Er muss nur Selbstbewusstsein ausstrahlen, man muss das „I am the man!“ rausschwitzen.

Dabei rückt selbst der Wunsch nach einer festen Beziehung oder Kindern in den Hintergrund. Auch die Frage nach seinem Alter ist plötzlich egal.

Die Reize sind also recht einfach. Der Neandertaler zieht bei vielen Damen sofort. Die Männer, die nicht ständig mit der (verbalen) Keule schwingen und einen auf dicke Hose machen kommen höchstens in die Friendzone. Und hier dürfen sie dann langsam verrecken.

Nachdem man Männern über Dekaden vorwarf, dass ein opulenter Vorbau das einzige Kriterium sei, das sie interessiert, haben die Damen nun gleich gezogen.
Dummerweise war es bei uns meist nur ein Klischee, die Damen setzen es direkt um.

Selbstverständlich bevorzugen die meisten Männer auch eher Halle Berry, Brianna Brown oder Mila Kunis als Alice Schwarzer oder Angela Merkel.
Aber Männer sind heutzutage vielschichtiger. Eine „nett“ aussehende Frau kann sich nach einer gewissen Zeit des Kennenlernens zu einer bildhübschen Frau entwickeln. Das männliche Auge wird also später noch vom Herzen oder vom Verstand beeinflusst.

Das Auge und das Herz der Dame dagegen nicht. Ist der Typ nicht gleich der Knaller, wandert er bei Sympathie höchstens in die ominöse Friendzone. Und hier kommt Mann nicht mehr raus. Ein Umdenken oder besser „Umfühlen“ ist unwahrscheinlich.

Andererseits schimpfen die Damen über die „Arschloch-Typen“.
Springen aber fast nur noch auf diese an, lassen sich das Herz brechen, heulen sich bei Freundinnen oder den Männern in der Friendzone aus und werden beim nächsten „Arschloch“ wieder wuschig…

Muss man ein sonnengebräunter, egoistischer, geistiger Grobmotoriker mit Sixpack und Mittelklasse-Leasinglimousine sein, damit sich die durchschnittliche Dame überhaupt für einen interessiert?
Der Vollproll mit der großen Klappe ist heutzutage der Gewinner. Aber auf lange Sicht verlieren die Damen. Nicht alle, aber einige. Die, die eben bei Ihrer Auswahl an Männern „immer an den Falschen geraten“. Aber sie „geraten“ nicht, sie wählen aktiv den Zonk.

Geht es nur noch um schnelle Effekthascherei? Sind Oberflächlichkeiten heutzutage wichtiger als alles andere? Gewinnt „sehen und gesehen werden“ gegen langfristiges und tiefgründiges Glück?

Oder geht es nur darum, dass die Damen trotz aller Emanzipation immer noch jemanden brauchen, der ihnen ständig sagt, wo es lang zu gehen hat? Der unterbewusste Wunsch nach Bevormundung?
Ist somit die ganze Arbeit von Alice Schwarzer, Femen, etc. umsonst?
Das kann doch nicht Euer Ernst sein, liebe Damen!

Was würde passieren, wenn Männer das Klischee, niemanden der kein Pamela Anderson Äquivalent ist zu beachten, ausleben würden?
Vollhonk trifft auf Badenixe. Vollhonk wechselt Badenixe, Badenixe wechselt Vollhonk.
Das war’s dann mit der Evolution.
Aber bis dahin werden noch viele Tränen vergossen. Jedes Mal, wenn die Dame zu spät erkennt, dass sie wieder den Proll bevorzugt hat.

Apple Keynote Oktober 2014 – Licht und Schatten

Ich bin Nutzer von Produkten aus dem Hause Apple. Kein Fan, ich mag aber einige Dinge, die sie in Cupertino fertigen. Das steigert natürlich auch die Erwartungen. Man ist ja Gutes gewohnt.
Diese Erwartungen werden mehr oder weniger regelmäßig enttäuscht.
Trotzdem bemühe ich mich um eine gewisse Objektivität der Keynote vom 16. Oktober 2014.
Es handelt sich hierbei um einige Kommentare, die sich während der Keynote zwischen mir und einem guten Freund ergaben. Vieles davon natürlich mit einem gewissen Augenzwinkern.
Um das zu verstehen sollten Nicht-Macianer wissen, dass bei den Apple-Events zuerst immer die vergangenen Erfolge aufgezählt werden. Natürlich immer aus Apple-Sicht. Alles ist „amazing“ (erstaunlich) und „gorgeous“ (wunderschön). Und das kann man schon ein bisschen auf die Schippe nehmen.
Die verbalen Entgleisungen bezüglich der Körperflüssigkeiten bitte ich zu entschuldigen. Aber ich zitiere und zensiere nicht.

„Der Apple-Event läuft. Stand jetzt: das beste Smartphone… Am schnellsten verkauft… Apple Pay ist der Hammer und wir haben den Längsten…
Ach ja, die Uhr ist natürlich der Wahnsinn! Sie kann die Uhrzeit anzeigen und ist so schön, dass Jony Ive auf JEDE einzelne ejakuliert hat. Aufgrund des Tennisarms kann er heute leider nicht teilnehmen.“










„iOS 8 lässt Craig Federighi unkontrollierbar ejakulieren. Er schafft es kaum die Bühne hoch. Er sieht aus wie nach dem Iron Man. Tim Cook geht sich umziehen. Craig hat ihn angewichst.“

„Jetzt geht’s um Health Kit. Offensichtlich macht Wichsen gesund!“









„Das iPad Air 2 ist wieder dünner geworden. Es ist amazing und so dünn, dass es weltweit von Metzgern vorbestellt wurde, weil es wie kein anderes Tablet Salami schneiden kann.





Dass auch Phil Shiller wild ejakulierend auf der Bühne steht, muss ich wohl nicht extra erwähnen.“

„iMac Retina! Jetzt wird’s interessant. 5xxx mal 2xxx Pixel.

„$2499 für den iMac.“

„Apple und die Albernheiten:

– iPad mini 3 hat nur den alten A7 Chip. Hier haben sie kein Update auf den aktuellen A8 oder gar A8X vom großen neuen iPad verbaut.





– Der Dollar scheint sehr stark zu sein. Aus $ 2499 werden € 2599 im deutschen Store für den neuen iMac…





– Sie haben die Preise zwar bei den iPads gesenkt, aber durch die Speichervarianten 16, 64 und 128 bleibt das relevante iPad genau gleich. 709 € hat mein iPad 4 mit 32 GB auch gekostet.
Die 16 GB Variante ist nur dazu da, um den Preis künstlich niedrig zu halten. Keine Sau holt sich das iPad mit 16 GB…“






„iMac:
– 3,5 GHz i5, der 4 GHz i7 kostet 250 € mehr
– Upgrade von 8 auf 16 GB RAM kosten 200 €
– das externe Laufwerk kostet nun 79 €. Ich meine, das wäre 10 € günstiger gewesen als ich es kaufte…
Yosemite soll heute kostenlos runter zu laden sein. Allerdings isses noch nicht verfügbar. In den USA dauert „heute“ eben noch ein bisschen.“





Wenn man sich die technischen Daten genau anschaut, muss man leider feststellen, dass sich gerade beim iPad mini von der 2. zur 3. Generation zu gut wie nichts getan hat.
Neu sind der Fingerabdrucksensor, die Speichervarianten 16 und 32 GB beim mini 2, bzw. 16, 64, 128 beim mini 3 und die sehr hässliche goldene Rückseite.
Aus meiner Sicht würde ich somit zum iPad mini 2 greifen, da sich hier noch die von mir favorisierten 32 GB kaufen lassen. Auf den Sensor im Homebutton kann ich verzichten.

Beim iPad Air 2 sieht es etwas besser aus – wenn man so will.
Auch hier die dämliche Speicher-Politik 16, 64 und 128 GB. Apple, das ist einfach albern! Das Display wurde überarbeitet, soll nun weniger reflektieren und insgesamt besser und vor allem dünner sein. Es bleibt bei der Retina-Auflösung, an der nichts zu beanstanden ist.
Der neue Chip „A8X“ ist mal wieder viel besser als der alte A7X. Ich habe das iPad 4, also das Modell vor dem iPad 4 und habe nichts an der Performance auszusetzen. Für meine Nutzung ist das Ding ausreichend schnell. Wartezeiten habe ich hier auch nicht.
Touch-ID (Fingerabdrucksensor im Homebutton) ist jetzt auch dabei. Ich gebe zu, ich habe mich beim iPhone 5s so an Touch-ID gewöhnt, dass ich öfter auch auf dem iPad fälschlicherweise auf die Erkennung meines Fingerabdrucks warte, aber das ist in meinen Augen kein Kaufgrund.
Die Front-Kamera ist nun verbessert worden, für mich ebenfalls kein Kaufgrund, da ich weder der Selfie-Generation angehöre, noch mit dem iPad Skype o. ä. nutze. Die Frontkamera ist für mich also wertlos.
Die hintere Kamera ist jetzt mit 8 Megapixel, also wie beim iPhone 5/5s ausgestattet. Nett, allerdings fotografiere ich mit dem iPad so gut wie nie. Habe dazu entweder mein Handy mit der gleichen Qualität oder eine Spiegelreflexkamera, wenn es richtig schön werden soll.
Leute, die in der Öffentlichkeit mit dem iPad fotografieren sehen allerdings albern aus. Aber wer weiß, mit der neuen Cam werden vielleicht noch mehr Leute vor Sehenswürdigkeiten stehen und das Urlaubsfoto mit ihrem Tablet machen.
Beim neuen iPad ist nun auch WLAN nach „ac“-Standard eingebaut. Aktuelle Technik, nichts zu bemängeln. Allerdings fehlen häufig die entsprechenden Gegenstellen. Aber mit einem Gerät muss man ja mal anfangen.
Das iPad Air 2 hat einen neuen LTE-Chip und unterstützt nun noch mehr LTE-Netzwerke auf der Welt.

Ich frage mich allerdings wo das „Killer-Feature“ des iPhone 6 blieb? NFC – Near Field Communication. Der Oberhammer auf der Keynote im vergangenen September. Wenn man denn entsprechende Gegenstellen hätte…

Mein Fazit:
Das iPad Air hat ein Update bekommen. Keine bahnbrechenden Neuerungen, aber ein solides Update. Von daher ok.
Das iPad mini hat dagegen ein so lächerliches Update erhalten, dass man es eigentlich gar nicht Update nennen darf.
Der iMac mit Retina-Display ist genau das, wonach sich so viele User gesehnt haben. Mal davon abgesehen, dass die beiden Vorgängermodelle in der Größe 27“ schon sehr gut waren, jetzt dürfte das Display alle Pixel-Junkies und Display-Fetischisten auch noch befriedigen. Das Display hat allerdings noch weitere Verbesserungen erfahren. Die Tests dürften zeigen wie gut es tatsächlich ist. Schließlich galten Apple-Displays immer als sehr gut, aber sie schafften es nicht in die Liga der Referenz-Displays für Grafik mit einer echteren Farbdarstellung. Vielleicht kommen sie ja jetzt näher ran.

Grundsätzlich nervt mich aber der Schlankheitswahn im Hause Apple. Gerade bei den iPhones könnte man die Dicke der Vorgängermodelle beibehalten und dafür einen stärkeren Akku verbauen. DAS wäre ein Meilenstein. Ein Smartphone, dass es mal über einen Tag schafft aus Cupertino.